Die Schlangenhaargurke wird in Nigeria, in reifem Zustand als Gemüse verzehrt und ist sehr nährstoffreich. Wie alle frischen Gemüsesorten, sind auch Schlangenhaargurken sehr verderblich. Daher stellt sich Esther Omah der Herausforderung, eine Verarbeitungsmethode zu finden, die sie haltbar macht und gleichzeitig ihre Nährstoffe bewahrt.
Erforschung von Trocknungsverfahren zur Förderung von Lebensmittelsicherheit
Osmotische Trocknung erwies sich in Vorversuchen von Dr. Omah als sehr vielversprechend und auch in Nigeria und anderen Ländern des afrikanischen Kontinents umsetzbar. Die Forscherin untersucht im Rahmen ihres Stipendiums den Einfluss von osmotischer Trocknung auf die Gehalte ausgewählter sekundärer Pflanzenstoffe der Trichosanthes cucumerina L., der sogenannten Schlangenhaargurke. Die osmotische Trocknung ist ein Prozess, bei dem Feuchtigkeit aus Lebensmitteln durch Osmose entfernt wird. Dabei werden die Lebensmittel in eine Lösung mit hoher Konzentration an Zucker oder Salz getaucht. Durch den Konzentrationsunterschied zwischen der Lösung und den Lebensmitteln strömt Wasser aus den Lebensmitteln in die Lösung, wodurch sie getrocknet werden.
Durch die Trocknung sollen die Nährstoffe konserviert werden und in Form eines Pulvers verschiedenen Nahrungsmitteln auf Reis- oder Sojabasis zugesetzt werden, um deren Gehalt an Mikronährstoffen zu erhöhen. Die Ergebnisse dieser Studie könnten dazu beitragen, die Lebensmittelsicherheit zu steigern und Hungermangelerscheinungen zu bekämpfen. Zudem können die Erkenntnisse die Versorgung der Bevölkerung verbessern, indem der Anbau und die Verarbeitung von Schlangenhaargurken gefördert werden.
Neue Humboldt-Stipendiatin an der Professur für Plant Proteins and Nutrition
Dr. Esther Chinelo Omah studierte Food Science and Technology an der University of Nigeria, Nsukka, und schloss dort auch ihre Promotion ab. Seit 2019 lehrt und forscht Dr. Omah an derselben Universität im Bereich Lebensmittelwissenschaften mit Fokus auf pflanzliche Lebensmittel.
Ein Georg Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung ermöglicht es ihr seit diesem Frühjahr, an der TUM in Freising ihrer wichtigen Forschungsfrage nachzugehen. Die Humboldt-Forschungsstipendien sind eine Initiative der deutschen Alexander-von-Humboldt-Gemeinschaft, die es hochbegabten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ermöglicht, sich in Deutschland niederzulassen und ihr Forschungsprojekt zu finanzieren.