Wenn wir in der geschützten Natur unterwegs sind, zum Beispiel in einem Nationalpark oder Naturpark, kommen wir fast immer an Schildern mit wichtigen Informationen vorbei. Dabei gibt es aber eine Herausforderung: Die meisten Besucherinnen und Besucher widmen den Schildern und Informationstafeln nur einen kurzen Blick von drei bis zehn Sekunden. Das ist selbst dann der Fall, wenn es um wichtige Botschaften geht, die den Schutz wild lebender Tiere und ihres Habitats betreffen.
Manche Tierarten sind sehr anfällig für Störungen durch Menschen oder Hunde. Sie kommen durch intensive Freizeitaktivitäten unter Druck, das betrifft besonders brütende Vögel. Doch die Erholungssuchenden sind sich dieser Konflikte nicht immer bewusst.
Wie können wir Schilder designen, die die Menschen wirklich erreichen?
Mit dieser Frage befasste sich Valentina Arros in ihrer Masterarbeit an der TUM School of Life Sciences: Sie ermittelte die wichtigsten Informationsbedürfnisse von Erholungssuchenden. Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelte sie verschiedene Prototypen für Schilder.
Der Titel ihrer englischsprachigen Arbeit lautet: „Optimization of interpretive signage for the protection of an endangered species in the natural park Ammergauer Alpen in Germany.“ Arros verfasste die Masterarbeit am Lehrstuhl für Wald- und Umweltpolitik, ihr Betreuer war Dr. Klaus Pukall, der auch als Koordinator des Naturparks Ammergauer Alpen tätig ist.
Ziel ihrer Arbeit war, Schilder und Infotafeln zu entwerfen, die sowohl informativ als auch visuell und emotional ansprechend sind. Damit sollen die Schilder die vorbeikommenden Menschen mittels positiver Botschaften dazu anregen, aktiv zum Naturschutz beizutragen. Damit beschäftigt sie sich als Freiberuflerin auch nach ihrem Abschluss des Studiengangs Sustainable Resource Management.
Valentina Arros über ihre Arbeit: "In meiner Masterarbeit habe ich untersucht, wie eine effektive Beschilderung in Schutzgebieten das Bewusstsein und den respektvollen Umgang mit gefährdeten Arten fördern kann. Ich habe vier Prototypen von Schildern entwickelt und ihre Attraktivität, ihr Verständnis und ihre Effektivität bei der Vermittlung von Naturschutzbotschaften bewertet, um sie schließlich zu einem endgültigen Design zu verfeinern. Der Award ist eine wichtige Anerkennung dafür, wissenschaftlichen Naturschutz mit praktischen Kommunikationsstrategien zu verbinden.“
Über den SRM Award: Die Audi Stiftung für Umwelt vergibt den SRM Award jährlich für herausragende Leistungen im Studiengang Sustainable Sustainable Resource Management. Im Jahr 2025 wurde der Preis Valentina Arros überreicht – beim Forst-Sommerfest, das die Fachschaft Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der TUM in Weihenstephan veranstaltet hatte.
Dieser Artikel beruht auf einer Meldung der Audi Stiftung für Umwelt und wurde für die TUM School of Life Sciences erweitert und angepasst.