Wie sicher sind unsere Lebensmittel? TUM@Freising Vortrag mit Prof. Rychlik

TUM@Freising, Forschung |

Lebensmittel sind alle Stoffe, die dazu bestimmt sind, vom Menschen als Nahrung aufgenommen zu werden. Damit sind sie sowohl essentiell für die Versorgung des Körpers mit Nährstoffen, als auch tägliches Genussmittel. Doch immer wieder erschrecken Lebensmittelskandale die Verbraucher:innen. Wie wir diese Risiken bei unserer eigenen Ernährung besser einschätzen können, erklärt Michael Rychlik, Professor am Lehrstuhl für Analytische Lebensmittelchemie an der School of Life Sciences der Technischen Universität München (TUM) in Freising. In seinem Vortrag in der Reihe TUM@Freising am Dienstag, 26. September, im Lindenkeller in Freising wird er darstellen, welche gefühlten, realen oder unbekannten Risiken von Lebensmitteln ausgehen können.

Prof. Rychlik
(Foto: Uli Benz / TUM)

Sei es durch gesetzeswidrige Umgangsweisen mit Lebensmittel bei der Herstellung, beim Transport oder bei der Lagerung – Lebensmittel können kontaminiert werden. Dabei unterscheidet man zwischen physikalischer Kontamination, z.B. durch Glassplitter oder Metall, mikrobiologischer Kontamination, z.B. durch Bakterien oder Pilze oder chemischer Kontamination, z.B. durch Pestizide und Giftstoffe. Die Folgen für die Gesundheit des Menschen können gravierend sein. Neben Erkrankungen des Verdauungstrakts kann es in Einzelfällen auch zu Krankheiten mit Todesfolge oder bei Schwangeren zu Früh- und Totgeburten kommen.

Individuelles Risiko kann eingeschätzt werden

Prof. Rychlik stellt in seinem Vortrag dar, welche Risiken tatsächlich von Lebensmitteln ausgehen und in welchen Bereichen man eher von gefühlten Risiken spricht. Dabei thematisiert er unter anderem Glyphosat in Bier, krebserregende Stoffe in Fleisch, Schwermetalle in Fisch oder Mineralöle in Schokoladen. „Man muss kein Toxikologe sein, um einfache Prinzipien zu verstehen, mit denen jeder sein individuelles Risiko abschätzen kann“, erklärt Prof. Rychlik, der neben seiner Tätigkeit an der TUM auch als Vorsitzender der Kommission für Kontaminanten in der Lebensmittelkette am Bundesinstitut für Risikobewertung aktiv ist.

„Das Publikum erfährt, wie und in welchem Umfang das eigene Risiko minimiert werden kann“, sagt Rychlik. Inwieweit das umgesetzt werden will und kann, sei dann jedem oder jeder selbst überlassen.

Vortragstermin: Dienstag, 26. September 2023, 19 Uhr

Nach dem Vortrag sind alle Interessierten eingeladen, ihre Fragen an den Referenten zu stellen. Moderiert wird die Veranstaltung von TUM-Professor Philipp Benz.

Über den Referenten

Prof. Rychlik studierte Lebensmittelchemie an der Universität Kaiserslautern und promovierte an der Technischen Universität München (TUM). Nach seiner Habilitation an der TUM im Jahr 2003 zum Thema Stabilisotopenverdünnungsanalysen in der Lebensmittelchemie, Ernährungswissenschaft und Toxikologie erhielt er die Lehrbefugnis an der TUM. 2008 wechselt er als wissenschaftlicher Leiter an die Bioanalytik Weihenstephan und wurde im Jahr drauf zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Seit 2010 leitet er den Lehrstuhl für Analytische Lebensmittelchemie der TUM in Freising. Zusätzlich ist er als Gastprofessor und Dozent unter anderen an der University of Queensland in Australien, der National University of Singapore und der Universität für Chemie und Technologie in Prag tätig. Seit 2014 ist er zudem Vorsitzender der Kommission für Kontaminanten in der Lebensmittelkette am Bundesinstitut für Risikobewertung.

Weiterführende Links:
https://www.alc.wzw.tum.de/startseite/ 
https://www.bfr.bund.de/de/bfr_kommission_fuer_kontaminanten_in_der_lebensmittelkette-11098.html

Redaktion:
Susanne Neumann
TUM School of Life Sciences
Pressereferentin
susanne.neumann@tum.de

Kontakt:
Prof. Dr. Michael Rychlik
TUM School of Life Sciences
Lehrstuhl für Analytische Lebensmittelchemie
michael.rychlik@tum.de