In der Sendung nimmt die Journalistin Barbara Knopf die Rolle der „Schauenden“ an: Sie lässt den staunenden Blick durch Gärten und Räume schweifen und macht sich subjektive Gedanken über ihre Zimmerpflanzen.
Einen wissenschaftlichen Blick auf die Pflanzenwelt steuert Hanno Schäfer bei, der mehrfach in der Sendung vorkommt und die Dinge einordnet. Aber auch er hat Pflanzen im Biodiversitätsbüro, die zum Staunen einladen, und zwei Kilo schwere Zapfen der Coulter-Kiefer.
Schäfer berichtet von heimischen Orchideen aus der Gattung Ragwurzen, die Sexualpheromone produzieren. Ihre Blüten sehen aus wie weibliche Grabwespen und locken damit paarungsbereite Männchen an, bis später die Weibchen schlüpfen. Allerdings funkt mittlerweile der Klimawandel dazwischen: Die Wespen schlüpfen im warmen Frühling oft früher als bisher, sodass es mit der Bestäubung der Orchidee nicht mehr klappt. Insekten und die Artenvielfalt sind aber auch durch andere Veränderungen ihrer Lebensräume gefährdet.
In der Sendung kommen weitere Stimmen und Erkenntnisse aus Literatur, Philosophie und Wissenschaft hinzu. In Israel werden Nachtkerzen erforscht, die bestäubende Bienen am Ton erkennen und ihre Süße erhöhen, um diese anzulocken.
Auch botanisch breit informierte Hörerinnen und Hörer finden in der Sendung etwas zum Staunen: Der Biofeedback-Musiker Carel Hacker versieht Pflanzen mit Sensoren, fängt elektrische Impulse ein und verwandelt sie per Synthesizer in Klänge. Dieser „Pflanzen-Techno“ ist auch in der Sendung zu hören. Die Töne aus dem Synthesizer verändern sich, wenn der Musiker die Pflanze berührt. Kommuniziert hier die Pflanze mit dem Menschen? Nein, sagt Hanno Schäfer: „Eine Zimmerpflanze hat keine Beziehung zu ihrem Besitzer oder ihrer Besitzerin.“