Im Rahmen des wissenschaftlichen Forschungsprojekts A-DUR erkundeten die Schülerinnen und Schüler im Mai den Auwald bei Garching – und wurden dabei selbst zu kleinen Forscherinnen und Forschern. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich unterschiedliche Waldumgebungen auf Konzentration, Stressniveau und das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Die Jugendlichen der sechsten und siebten Klasse erhielten dabei spannende Einblicke in moderne Umweltforschung.
Gemeinsame Datenerhebung im Auwald
Während eines etwa vier Kilometer langen Rundgangs durch den Auwald waren die Jugendlichen an verschiedenen Messungen beteiligt – unter anderem zur Herzfrequenz, zur Temperaturwahrnehmung und zum subjektiven Stressempfinden. Dafür kamen moderne Messinstrumente wie Pulsuhren, EEG-Kopfbänder und Klimarucksäcke zum Einsatz. Auch freiwillige Speichelproben zur Bestimmung des Cortisolwertes wurden an definierten Ruhepunkten entnommen, um quantitative Messungen zum Stressniveaus zu erhalten.
Die Schülerinnen und Schüler erhielten dabei nicht nur spannende Einblicke in die Naturwissenschaften, sondern wurden aktiv in die Studie eingebunden. Sie erfuhren, wie eine Datenerhebung geplant und umgesetzt wird, warum Kontrollgruppen wichtig sind und wie man subjektive Wahrnehmungen mit objektiven Messwerten verknüpfen kann. Dies förderte sowohl das Verständnis für wissenschaftliches Arbeiten als auch das Interesse an ökologischen Zusammenhängen und Gesundheitsforschung.
Tiere und Pflanzen im Auwald bestimmen
Neben den wissenschaftlichen Erhebungen blieb ausreichend Zeit für das freie Erleben des Waldes. Die Jugendlichen erkundeten die Auwaldlandschaft spielerisch, beobachteten Tiere, verglichen Baumarten und reflektierten gemeinsam, wie sich der Aufenthalt im Grünen auf ihr persönliches Empfinden auswirkte. Ergänzend nutzten die Kleingruppen Bestimmungs-Apps, um Pflanzen und Tiere zu erkennen, und leisteten damit einen Beitrag zur Citizen-Science-Erhebung im Projekt A-DUR.
Die Resonanz war durchweg positiv: Lehrkräfte wie Schülerinnen und Schüler lobten die abwechslungsreiche Verbindung von Wissenschaft, Bewegung und Naturerlebnis. Viele waren überrascht, wie erholsam der Aufenthalt im Grünen wirkte – und wie viel Freude naturwissenschaftliche Forschung machen kann.
Über das Forschungsprojekt A-DUR
Das Projekt A-DUR ist Teil des bundesweiten Verbundvorhabens REGULUS und wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA) gefördert. Ziel ist es unter anderem, die positiven Wirkungen naturnaher Wälder auf Klima, Gesundheit und Erholung zu untersuchen. Projekttage finden auch an anderen Schulen statt.
Verantwortlich für die Durchführung war das Teilprojekt 04 „Klimawirkung, Erholung und Gesundheit“ unter der Leitung von Prof. Dr. Annette Menzel (Professur für Ökoklimatologie an der TUM School of Life Sciences). Vor Ort betreuten die Doktorandin Sophie Feiertag (Ökoklimatologie an der TUM School of Life Sciences) und der Doktorand Daniel Scheller (Sport- und Gesundheitsdidaktik an der TUM) die Schulklassen.
Unterstützt wurden sie durch Projektpartnerin Julie Mathes (BUND Naturschutz), Projektkoordinatorin Dr. Anna-Katharina Eisen (Zentrum Wald-Forst-Holz), engagierte wissenschaftliche Hilfskräfte sowie den Doktoranden Clemens Detsch (Wald- und Agroforstsysteme, TUM School of Life Sciences) und Korbinian Tartler (Renaturierungsökologie, TUM School of Life Sciences).
Mehr Informationen: Forschungsprojekt A-DUR – Revitalisierte Auwälder: Dynamik und Resilienz im Zeichen der Multifunktionalität (Zentrum Wald Forst Holz).