Sat1 Bayern begleitet beide Forschungsteams im Wechsel bei ihrer Arbeit. Das Team um Prof. Stephan Pauleit vom Lehrstuhl für Strategie und Management der Landschaftsentwicklung erforscht Bäume in München. Stadtbäume sind Lebensraum für Vögel, aber auch für Insekten und andere Kleintiere. Zudem kühlen sie die Umgebung, indem sie Schatten spenden und Wasser verdunsten.
So wird die Kühlleistung der Stadtbäume erfasst
Die Sendung zeigt Ingenieurökologinnen und -ökologen bei der Arbeit auf einer kleinen Grünfläche in München: Sie scannen den Platz, erfassen den Baumbestand, messen die Bodenfeuchte auf der Wiese und auch den Saftstrom eines Baumes. Wie effektiv dämpft ein Baum die Hitze? Die Langzeitdaten werden in Weihenstephan analysiert. Prof. Pauleit erklärt die Zusammenhänge – bei Trockenheit verdunsten die Bäume weniger Wasser. Und er gibt zu bedenken: „Unsere Stadtbäume sind evolutionär an Wälder angepasst, nicht an begrenzten Wurzelraum und teilversiegelte Flächen in der Stadt“. Das heißt, auch den Bäumen selbst tun Grünflächen mit Wiese gut.
Vertiefende Informationen über Ökosystemleistungen von Stadtbäumen finden Sie im „Leitfaden zu Stadtbäumen in Bayern“, der als PDF beim Zentrum Stadtnatur und Klimaanpassung (ZSK) der TUM verfügbar ist (siehe Veröffentlichungen des ZSK).
Artenreiche Wiese statt Monotonie am Golfplatz
Ein weiterer Drehort der Sendung liegt im nördlichen Münchner Umland. Hier untersucht Prof. Johannes Kollmann vom Lehrstuhl für Renaturierungsökologie mit einer Mitarbeiterin, wie sich Golfplätze mit zusätzlichen, naturnahen Flächen ökologisch aufwerten lassen. Monotone Flächen, auf denen invasive Neophyten dominieren, sind dabei ein Hindernis. Auf den untersuchten Flächen am Rand des Golfplatzes ist es die Kanadische Goldrute, die andere Arten verdrängt hat.
Die Forschenden lassen den Boden der Versuchsflächen bearbeiten und säen danach Samen heimischer Arten aus. Das Team beobachtet, welche Pflanzenarten aufgehen und bestimmt sie im Labor. Dabei gibt es auch eine erfreuliche Überraschung: Arten der Ackervegetation aus früheren Zeiten sind auch dabei – Samen von so genannten Ackerunkräutern haben jahrelang im Boden überlebt.
Die gezeigten Untersuchungen sind Teil des Projekts „GolfBiodivers: Von blütenarmem Grünland zu vielfältigen Magerwiesen. Aufwertung von Roughs auf deutschen Golfplätzen“, das vom Bundesumweltministerium gefördert wird.